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Marcell Frey

Karriereverläufe im Sport

15. August 2021

Wenn Kinder früh in den Sport einsteigen ist das etwas großartiges, schließlich bietet er neben körperlichen auch einzigartige psychosoziale Entwicklungsmöglichkeiten. Leider nimmt die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen seit Jahrzehnten stetig ab und sogenannte Zivilisationskrankheiten nehmen gleichzeitig zu. Daher ist jedes Kind, welches Interesse am Sport zeigt ein Gewinn für das Gesundheitssystem einer Gesellschaft. In zweiter Linie ist es jedoch auch ein Gewinn für den Spitzensport. Denn fehlt es an der Basis wird es an der Spitze irgendwann schwierig ein gewisses Niveau zu halten. Oberstes Ziel sollte es daher unbedingt sein, dass Kinder ein Leben lang ein Interesse am aktiven Sporttreiben behalten. Das Ziel von Spitzensportorganisationen ist es natürlich eine qualitativ hochwertige Auswahl an Athleten zu haben.

Die Faktoren, welche einen Ausstieg aus dem Sport begünstigen sind recht gut untersucht. Zu diesen zählen z.B.:

  • - Frühe Konzentration auf eine Sportart
  • - Kontrollierende und autoritäre Trainer
  • - Frühe mediale Inszenierung
  • - Leistungsdruck durch Eltern

Untersuchungen zeigten, dass das Ausüben mehrerer Sportarten sich positiv auf die spätere sportliche Karriere auswirkt. Durch die unterschiedlichen Sportarten entwickeln Kinder eine breite Palette an motorischen Fähigkeiten. Zudem interagieren sie durch die verschiedenen Sportarten in unterschiedlichen sozialen Gruppen, welches sich positiv auf die Sozialkompetenz auswirkt. Eine leistungssportliche Karriere entwickelt sich über die Jahre, sie muss nicht gleich von Beginn an für das Kind geplant werden. Das Kind sollte autonom entscheiden können, welchen Weg es einschlägt. Wird zu viel Druck ausgeübt erhöht sich die Chance, dass das Kind für den Sport verloren geht! Es ist möglich mit einer frühen Spezialisierung und viel Druck durch Eltern und Trainer bis an die Spitze zu kommen, jedoch haben es noch viel, viel mehr Sportler mit diesem Weg nicht geschafft und leiden unter negativen körperlichen und psychischen Folgen. Mit einem polysportiven Ansatz und einem hohen Maß an Selbstbestimmtheit lassen sich ebenso Spitzenleistungen im Erwachsenenalter erreichen. Kinder, welche keine leistungssportliche Karriere mehr verfolgen möchten, betreiben durch den polysportiven Ansatz signifikant häufiger weiterhin Sport.

Development Model of Sport Participation (adaptiert nach Côté)

Thesen von Côté (2)

  • 1. Early diversification (sampling) does not hinder elite sport participation in sports where peak performance is reached after maturation
  • 2. Early diversification (sampling) is linked to a longer sport career and has positive implications for long-term sport involvement.
  • 3. Early diversification (sampling) allows participation in a range of contexts that most favorably affects positive youth development
  • 4. High amounts of deliberate play during the sampling years build a solid foundation of intrinsic motivation through involvement in activities that are enjoyable and promote intrinsic regulation
  • 5. A high amount of deliberate play during the sampling years establishes a range of motor and cognitive experiences that children can ultimately bring to their principal sport of interest.
  • 6. Around the end of primary school (about age 13), children should have the opportunity to either choose to specialize in their favorite sport or to continue in sport at a recreational level.
  • 7. Late adolescents (around age 16) have developed the physical, cognitive, social, emotional, and motor skills needed to invest their effort into highly specialized training in one sport

"The Developmental Model of Sport Participation and its 7 postulates have received sufficient support from research in the last 15 years to warrant strong recommendations regarding the role that early diversification and deliberate play have in the development of an integrated sport system that value athletes’ performance, mass participation, and personal development through sport." (1)


Schlusswort:

Ein vierjähriges Kind braucht keinen von den Eltern geführten professionellen Instagram Account für den Werbung geschaltet wird und die Sponsoren des Kindes aufgeführt werden. Kinder sollten wie Kinder behandelt werden und nicht wie mini Profis! Zudem muss nicht jedes Kind Profisportler werden!

Literatur

(1) Côté, J., & Vierimaa, M. (2014). The developmental model of sport participation: 15 years after its first conceptualization. Science & Sports, 29, S. 63-69.

(2) Côté J, Lidor, R., & Hackfort, D. (2009). To sample or to specialize? Seven postulates about youth sport activities that lead to continued participation and elite performance. International Journal of Sport Exercise Psychology 7(1), S. 7-17.

(3) Côté, J., Baker, J., & Abernethy, B. (2007). Practice and play in the development of sport expertise. Handbook of sport psychology, 3, S. 184-202.

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