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Trainingswissenschaft

Menstruationszyklus und sportliche Leistung

Der Menstruationszyklus ist auch heute noch ein Tabuthema. Besonders im Sport sollte es allerdings auf keinen Fall ein Tabu sein, da ein Großteil der Sportlerinnen sich von ihm beeinflusst fühlen. Im Beitrag soll es darum gehen wie der Zyklus sportliche Leistungen beeinflusst und wie sich Sportlerinnen subjektiv von ihm beeinflusst fühlen.

Der Artikel sollte auf jeden Fall bis zum Schluss gelesen werden 🙂

Verglichen mit anderen Themengebieten der sportwissenschaftlichen Literatur existieren nicht viele Studien, die den Einfluss des weiblichen Zyklus auf sportliche Leistungserbringung untersuchten. Viele, der schon ohnehin wenigen Studien, die bisher zum Thema Menstruation und sportliche Leistungserbringung durchgeführt wurden, haben eine mangelhafte Methodik, was die Zahl der existierenden brauchbaren Studien nocheinmal reduziert (McNulty et al., 2020; Meignié et al., 2021; Oosthuyse & Bosch 2010).

Ein Review mit Meta-Analyse aus dem Jahr 2020 kam zum Ergebnis, dass sportliche Leistungen möglicherweise während der frühen Folikelphase (Tag 1-5 siehe Grafik) trivial negativ beeinflusst werden könnten. Als mögliche Ursache wurde vermutet, dass die gleichzeitige niedrige Konzentration von Östrogen und Progesteron dafür verantwortlich sein könnten (McNulty et al., 2020).
Es wird diskutiert, dass das Verhältnis von Östrogen und Progesteron einen Einfluss darauf hat, ob sich sportliche Leistungen über den Menstruationszyklus verändern oder nicht. Denn Progesteron verändert die Auswirkungen von Östrogen. Studien, welche eine verbesserte Leistungsfähigkeit in der Lutealphase (siehe Grafik), im Vergleich zur Folikelphase, feststellten, beobachteten auch ein höheres Östrogen/Progesteron Verhältnis. In Studien bei denen dieses Verhältnis niedriger war, wurden keine Leistungsunterschiede zwischen Lutealphase und Folikelphase gefunden. Die höhere Konzentration von Progesteron könnte also die metabolischen Vorteile von Östrogen zunichte machen (Oosthuyse & Bosch 2010).

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Die Auswirkungen von Hormonschwankungen des Menstruationszyklus können Einfluss auf den Stoffwechsel nehmen und könnten damit die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussen. Jedoch gibt es hierzu erneut keine einheitlichen Studienergebnisse. Es wird vermutet, dass ein Grund hierfür die inter- und intraindividuell unterschiedliche Konzentration von Hormonen während des Menstruationszyklus sein könnte (Oosthuyse & Bosch 2010).

Auswirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel
Östrogen wirkt sich positiv auf die Insulin-Sesitivität aus und fördert damit die Speicherung von Glykogen. Ebenso erhöht es die Aufnahme von Glukose in den Muskel bei kurzen Belastungen. Progesteron wirkt diesen Effekten von Östrogen entgegen. Das Verhältnis von Östrogen und Progesteron könnte also für Leistungsunterschiede zwischen den Phasen des Menstruationszyklus verantwortlich sein (Review Oosthuyse & Bosch 2010).

Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel
In Tierstudien konnte ein Einfluss von Östrogen auf den Fettstoffwechsel festgestellt werden. Ein erhöhter Fettstoffwechsel und die Verfügbarkeit von Fetten, während Ausdauerbelastungen wurden durch eine höhere Östrogenkonzentration beobachtet. Bei Menschen durchgeführte Studien konnten keine klaren Erkenntnisse liefern (Review Oosthuyse & Bosch 2010).

Auswirkungen auf Proteinstoffwechsel
Die Hormonschwankungen während des Menstruationszyklus können einen Einfluss auf den Proteinstoffwechsel haben. In der Lutealphase scheint Progesteron für katabole (Abbauenden) Prozesse von Proteinen verantwortlich zu sein. Östrogen dahingegen scheint diesen entgegenzuwirken (Review Oosthuyse & Bosch 2010).

Auswirkungen auf Kraft
Der Menstruationszyklus könnte sich zumindest theoretisch auch auf die Kraftentwicklung auswirken. Zumindest konnten Moran et. al. (2006) in Tierversuchen zeigen, dass sich die Muskulatur, in Abhängigkeit von der Östrogenkonzentration, unterschiedlich stark kontrahieren kann (Weniger Myosin bindet an Aktin bei reduzierter Östrogenkonzentration). Studien mit Frauen liefern allerdings erneut keine eindeutigen Ergebnisse, sodass keine klaren Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können (Blagrove et. al., 2020).

Auswirkungen auf Verletzungshäufigkeit
Während Einflüsse des Menstruationszyklus auf sportliche Leistungen nicht eindeutig nachgewiesen werden konnten, scheint er jedoch mit erhöhter Sicherheit auf die Verletzungswahrscheinlichkeit Einfluss zu haben. Vermehrte Verletzungen am vorderen Kreuzband, sowie eine geminderte Stabilität des Kniegelenks sind signifikant häufiger in der Ovulationsphase (sieh Grafik) oder kurz vor der Ovulationsphase festgestellt worden (Belachender et al., 2017; Belanger et al., 2013; Herzberg et al., 2017).

Meta-Analysen und Reviews stuften einen großen Anteil der existierenden Studien, als nicht qualitativ hochwertig ein. McNulty et al. (2020) warnten daher zur Vorsicht bei der Interpretation der von ihnen gefundenen trivial reduzierten Leistungsfähigkeit während der frühen Folikelphase (sieh Grafik). Denn insgesamt war die Probandengruppe der analysierten Studien sehr heterogen. Von Übergewichtigen bis hin zu Elite Sportlerinnen war alles dabei. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass trainierte Athletinnen anders durch den Menstruationszyklus beeinflusst werden (McNulty et al., 2020; Meignié et al., 2021). Beispielsweise fanden Cook et. al. (2018) eine generell höhere Testosteronkonzentration bei weiblichen Elite Athleten, im Vergleich zu Amateur Sportlerinnen. Zudem schwanken die Testosteronwerte auch über den Menstruationszyklus hinweg mehr als bei den Amateur Sportlerinnen. Die Autoren mahnen allerdings zur vorsichtigen Interpretation ihrer Ergebnisse. Allerdings könnten sie ein Hinweis darauf sein, dass Elite Sportlerinnen anders reagieren, als Amateur Sportlerinnen.

Auch wenn bisher kein klarer, objektiver Effekt des Menstruationszyklus auf die sportliche Leistung in der Literatur nachgewiesen wurde, so schaut es bei subjektiven Berichten von Sportlerinnen anders aus. McNamara et al. (2022) befragten 195 Athletinnen verschiedener Sportarten, die sich auf die Olympischen oder Paralympischen Spiele 2021 vorbereiteten. Von diesen Sportlerinnen gaben 61 % an von ihrem Menstruationszyklus beim Training beeinflusst zu sein. Der Anteil der Sportlerinnen, welche angaben auch beim Wettkampf von ihrem Zyklus beeinflusst zu sein, war etwas kleiner und lag bei 58%. Bei der Frage nach einem Zeitfenster, in welchem Sportlerinnen am liebsten einen Wettkampf bestreiten wollen würden, gaben 42% den Zeitraum direkt nach ihrer Periode an.

ZUSAMMENFASSUNG
Zusammenfassend können auf Grund der schlechten Studienlage keine klaren Richtlinien für eine, an den Menstruationszyklus angepassten, Gestaltung des Trainings gegeben werden. Eine besondere Beachtung des Zyklus bei der Gestaltung des Trainings wird allerdings durchaus von Athletinnen kritisch gesehen:

„I have heard about people tailoring training because they can ‘push harder’ at certain points in their cycle. To be honest I disagree with this…you don’t want doubt in your mind… because of the stage of your cycle“ (McNamara et al., 2022)

Es könnte ebenso dazu führen, dass Athletinnen mit einem geringeren Selbstbewusstsein in einen Wettkampf gehen. Denn wenn das Training immer an den Zyklus angepasst wird, lernen Athletinnen, dass sie zu bestimmten Phasen ihres Zyklus nicht leistungsfähig sind und gehen mit diesem Gedanken dann auch in den Wettkampf, welcher nicht verschoben werden kann.

„At the Rio Olympics I raced with my period and because I knew I’d done 1000 good sessions with it before, it didn’t bother me one bit“ (McNamara et al., 2022)

Abschließend sollte festgehalten werden, dass eine offene Kommunikation zwischen Athletinnen und ihrem Betreuungsteam zum Thema Menstruationszyklus gelebt werden sollte. Falls eine Trainingseinheit z.B. einmal auf Grund von Symptomen der Periode nicht absolviert werden kann, so ist es hilfreich für das Betreuerteam dies zu wissen, um die richtigen Schlüsse für das nicht absolvieren einer Trainingseinheit zu ziehen, oder das Training entsprechen anzupassen. Da die Auswirkungen des Zyklus von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich sein können, wäre es evtl. hilfreich sich immer wieder neu auf die Situation einzulassen und nicht schon im Vorhinein davon auszugehen, dass keine Leistung erbracht werden kann.

Zum Schluss möchte ich auf einen kleinen Artikel verweisen, den Malene Degn (MTB Cross Country Profi) einmal verfasst hat , in welchem sie über ihre Erfahrungen mit ihrem Menstruationszyklus berichtet hat. Im Folgenden habe ich ein paar ausschnitte zusammengestellt:

The week leading up to my period I am often more down and moody. …

So when I head out for training I will already feel a bit mæ-mææ before I even start and then I get out there and it feels way harder than normal to hit my numbers. I can do it, but it’s just not as enjoyable. The recovery is poorer and in general, it’s just a bit more annoying to be me. 

Then my period arrives and I’m celebrating. … I can train hard and recover better. And mini-Malene is way nicer. 

It’s also important for me to mention that I know how these hormones are affecting me, but that doesn’t mean I let them control me. I know what to do to make me feel more confident and happy on the low days, and I can do actions against my „symptoms“.

(Degn, Malene 2019)

LITERATUR

Balachandar, V., Marciniak, J. L., Wall, O., & Balachandar, C. (2017). Effects of the menstrual cycle on lower-limb biomechanics, neuromuscular control, and anterior cruciate ligament injury risk: a systematic review. Muscles, ligaments and tendons journal, 7(1), 136–146. https://doi.org/10.11138/mltj/2017.7.1.136

Belanger, L., Burt, D., Callaghan, J., Clifton, S., & Gleberzon, B. J. (2013). Anterior cruciate ligament laxity related to the menstrual cycle: an updated systematic review of the literature. The Journal of the Canadian Chiropractic Association, 57(1), 76–86.

Blagrove, R. C., Bruinvels, G., & Pedlar, C. R. (2020). Variations in strength-related measures during the menstrual cycle in eumenorrheic women: A systematic review and meta-analysis. Journal of Science and Medicine in Sport, 23(12), 1220–1227. https://doi.org/10.1016/j.jsams.2020.04.022

Cook, C.J., Kilduff, L.P., & Crewther, B.T. (2018). Basal and stress‐induced salivary testosterone variation across the menstrual cycle and linkage to motivation and muscle power. Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports, 28, 1345 – 1353.

Degn, Malene: Period, 2019, https://www.malene-degn.com/stories/period, Zugriff am 15.04.2022

Gordon, D., Hughes, F., Young, K.A., Scruton, A., Keiller, D.R., Caddy, O., Baker, J., & Barnes, R. (2013). The effects of menstrual cycle phase on the development of peak torque under isokinetic conditions. Isokinetics and Exercise Science, 21, 285-291.

Herzberg, S. D., Motu’apuaka, M. L., Lambert, W., Fu, R., Brady, J., & Guise, J. M. (2017). The Effect of Menstrual Cycle and Contraceptives on ACL Injuries and Laxity: A Systematic Review and Meta-analysis. Orthopaedic Journal of Sports Medicine, 5(7), 2325967117718781. https://doi.org/10.1177/2325967117718781

McNamara A, Harris R, Minahan C (2022)‚That time of the month’ … for the biggest event of your career! Perception of menstrual cycle on performance of Australian athletes training for the 2020 Olympic and Paralympic Games. BMJ Open Sport & Exercise Medicine, 8(2), doi: 10.1136/bmjsem-2021-001300

McNulty, K. L., Elliott-Sale, K. J., Dolan, E., Swinton, P. A., Ansdell, P., Goodall, S., Thomas, K., & Hicks, K. M. (2020). The Effects of Menstrual Cycle Phase on Exercise Performance in Eumenorrheic Women: A Systematic Review and Meta-Analysis. Sports Medicine (Auckland, N.Z.), 50(10), 1813–1827. https://doi.org/10.1007/s40279-020-01319-3

Meignié, A., Duclos, M., Carling, C., Orhant, E., Provost, P., Toussaint, J. F., & Antero, J. (2021). The Effects of Menstrual Cycle Phase on Elite Athlete Performance: A Critical and Systematic Review. Frontiers in Physiology, 12, 654585. https://doi.org/10.3389/fphys.2021.654585

Moran, A. L., Warren, G. L., & Lowe, D. A. (2006). Removal of ovarian hormones from mature mice detrimentally affects muscle contractile function and myosin structural distribution. Journal of Applied Physiology (Bethesda, Md. : 1985), 100(2), 548–559. https://doi.org/10.1152/japplphysiol.01029.2005

Oosthuyse, T., & Bosch, A. N. (2010). The effect of the menstrual cycle on exercise metabolism: implications for exercise performance in eumenorrhoeic women. Sports Medicine (Auckland, N.Z.), 40(3), 207–227. https://doi.org/10.2165/11317090-000000000-00000

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MTB-Training

„Grundlagentraining“

Wenn ich mit Sportlern über Trainingsinhalte ihrer bisherigen Saisonvorbereitung spreche, erzählen sie mir häufig davon, dass sie besonders in den Wintermonaten Grundlagentraining* machen würden. Frage ich nach was sie da genau machen, erklären sie meist: “Naja ich geh halt locker Radfahren, damit ich meine Grundlagenausdauer steigere”. Frage ich dann wie die anderen Trainingsinhalte gestaltet werden, kommt die Ergänzung, dass Kraft trainiert und Downhill oder Enduro gefahren wird. Meist werden sich aber kaum Gedanken darüber gemacht, wie dort die Trainingsinhalte konkret aussehen. Es existiert also ein ziemlich klares Bild vom Grundlagentraining im konditionellen Teilbereich der Ausdauer, dahingegen werden aber oft die anderen konditionellen und technischen Teilbereiche recht planlos angegangen.

Ich denke ein Grund dafür ist, dass ein Großteil der in der breiten Masse bekannten Trainingsmethoden aus den sehr bekannten Ausdauersportarten kommt und dort vor allem das Thema Grundlagenausdauer in der Saisonvorbereitung sehr präsent ist. Aber auch in Sportarten, welche im Prinzip kein Ausdauertraining betreiben, gibt es ein “Grundlagentraining”, wie z.B. im Gewichtheben. Grundlagentraining existiert also nicht nur im Ausdauersport sondern scheint auch für andere konditionelle Teilbereiche von Bedeutung. Betrachtet man nun die Disziplinen MTB-Enduro und Downhill, so umfassen die konditionellen und technischen Anforderungen weit mehr als den konditionellen Teilbereich der Ausdauer. Das heißt auch, dass das Grundlagentraining in diesen Disziplinen nicht nur die Entwicklung der Grundlagenausdauer beinhalten, sondern auch das Krafttraining sowie die fahrtechnische Entwicklung einschließen sollte. Denn Grundlagentraining im Jahrestrainingsverlauf bedeutet nichts anderes als eine Grundlage für kommende “speziellere” Trainingsinhalte zu schaffen. Wie genau diese Inhalte aussehen ist dann von der Sportart bzw. Disziplin abhängig.

Beim Enduro und Downhill gibt es, wenn man so will, neben dem Grundlagenausdauertraining also auch ein Grundlagenkrafttraining sowie ein Grundlagentechniktraining. Im weiteren Saisonverlauf wird dann auf dieser Basis mit anderen, spezielleren Trainingsinhalten aufgebaut und ein “höchstmögliches” Leistungsniveau angestrebt. Es macht aber Sinn, auch in der Saison, gezielt solche Grundlageneinheiten einzuplanen. Denn speziellere Trainingseinheiten sind meist weitaus intensiver und können nicht auf Dauer (die gesamte Saison) toleriert werden bzw. kann die Form nicht eine ganze Saison gehalten werden. Daher ist es sinnvoll immer wieder, zu geeigneten Zeitpunkten in der Saison, Grundlagenphasen einzuplanen, was nicht immer ganz einfach ist.

In den nächsten Beiträgen wird das Thema Grundlagentraining, in Bezug auf die einzelnen konditionellen und technischen Teilbereiche, näher beleuchtet. 

*Achtung: Mit dem Begriff “Grundlagentraining” ist in diesem Beitrag nicht das Grundlagentraining im Sinne des langfristigen Leistungsaufbaus (Aufbau sportlicher Karrieren) gemeint, sondern grundlegende Trainingsinhalte, welche zu verschiedenen Zeitpunkten im Jahrestrainingsverlauf Einsatz finden sollten um auf speziellere Trainingsinhalte vorzubereiten.

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MTB-Training

Karriereverläufe im Sport

Wenn Kinder früh in den Sport einsteigen ist das etwas großartiges, schließlich bietet er neben körperlichen auch einzigartige psychosoziale Entwicklungsmöglichkeiten. Leider nimmt die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen seit Jahrzehnten stetig ab und sogenannte Zivilisationskrankheiten nehmen gleichzeitig zu. Daher ist jedes Kind, welches Interesse am Sport zeigt ein Gewinn für das Gesundheitssystem einer Gesellschaft. In zweiter Linie ist es jedoch auch ein Gewinn für den Spitzensport. Denn fehlt es an der Basis wird es an der Spitze irgendwann schwierig ein gewisses Niveau zu halten. Oberstes Ziel sollte es daher unbedingt sein, dass Kinder ein Leben lang ein Interesse am aktiven Sporttreiben behalten. Das Ziel von Spitzensportorganisationen ist es natürlich eine qualitativ hochwertige Auswahl an Athleten zu haben.

Die Faktoren, welche einen Ausstieg aus dem Sport begünstigen sind recht gut untersucht. Zu diesen zählen z.B.:

  • – Frühe Konzentration auf eine Sportart
  • – Kontrollierende und autoritäre Trainer
  • – Frühe mediale Inszenierung
  • – Leistungsdruck durch Eltern

Untersuchungen zeigten, dass das Ausüben mehrerer Sportarten sich positiv auf die spätere sportliche Karriere auswirkt. Durch die unterschiedlichen Sportarten entwickeln Kinder eine breite Palette an motorischen Fähigkeiten. Zudem interagieren sie durch die verschiedenen Sportarten in unterschiedlichen sozialen Gruppen, welches sich positiv auf die Sozialkompetenz auswirkt. Eine leistungssportliche Karriere entwickelt sich über die Jahre, sie muss nicht gleich von Beginn an für das Kind geplant werden. Das Kind sollte autonom entscheiden können, welchen Weg es einschlägt. Wird zu viel Druck ausgeübt erhöht sich die Chance, dass das Kind für den Sport verloren geht! Es ist möglich mit einer frühen Spezialisierung und viel Druck durch Eltern und Trainer bis an die Spitze zu kommen, jedoch haben es noch viel, viel mehr Sportler mit diesem Weg nicht geschafft und leiden unter negativen körperlichen und psychischen Folgen. Mit einem polysportiven Ansatz und einem hohen Maß an Selbstbestimmtheit lassen sich ebenso Spitzenleistungen im Erwachsenenalter erreichen. Kinder, welche keine leistungssportliche Karriere mehr verfolgen möchten, betreiben durch den polysportiven Ansatz signifikant häufiger weiterhin Sport.

Development Model of Sport Participation (adaptiert nach Côté)

Thesen von Côté (2)

  • 1. Early diversification (sampling) does not hinder elite sport participation in sports where peak performance is reached after maturation
  • 2. Early diversification (sampling) is linked to a longer sport career and has positive implications for long-term sport involvement.
  • 3. Early diversification (sampling) allows participation in a range of contexts that most favorably affects positive youth development
  • 4. High amounts of deliberate play during the sampling years build a solid foundation of intrinsic motivation through involvement in activities that are enjoyable and promote intrinsic regulation
  • 5. A high amount of deliberate play during the sampling years establishes a range of motor and cognitive experiences that children can ultimately bring to their principal sport of interest.
  • 6. Around the end of primary school (about age 13), children should have the opportunity to either choose to specialize in their favorite sport or to continue in sport at a recreational level.
  • 7. Late adolescents (around age 16) have developed the physical, cognitive, social, emotional, and motor skills needed to invest their effort into highly specialized training in one sport

„The Developmental Model of Sport Participation and its 7 postulates have received sufficient support from research in the last 15 years to warrant strong recommendations regarding the role that early diversification and deliberate play have in the development of an integrated sport system that value athletes’ performance, mass participation, and personal development through sport.“ (1)


Schlusswort:

Ein vierjähriges Kind braucht keinen von den Eltern geführten professionellen Instagram Account für den Werbung geschaltet wird und die Sponsoren des Kindes aufgeführt werden. Kinder sollten wie Kinder behandelt werden und nicht wie mini Profis! Zudem muss nicht jedes Kind Profisportler werden!

Literatur

(1) Côté, J., & Vierimaa, M. (2014). The developmental model of sport participation: 15 years after its first conceptualization. Science & Sports, 29, S. 63-69.

(2) Côté J, Lidor, R., & Hackfort, D. (2009). To sample or to specialize? Seven postulates about youth sport activities that lead to continued participation and elite performance. International Journal of Sport Exercise Psychology 7(1), S. 7-17.

(3) Côté, J., Baker, J., & Abernethy, B. (2007). Practice and play in the development of sport expertise. Handbook of sport psychology, 3, S. 184-202.